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Aktuelle News rund um Thailand

 

Khao Lak - bald neues Ziel für Wracktaucher?

 

Wie viele Leute sich ja selbst vor Ort überzeugen konnten, ist die Vielfalt der Unterwasserwelt auf den Similan Islands sowie den Surin Islands zusehends rückläufiger. Vielerorts trifft man auf abgestorbene Korallen und auch die Anzahl der vorhandenen Fischarten schwindet zusehends; von Großfischen ganz zu schweigen.

 

Nun kann man sich natürlich darüber streiten, wo die Hauptursache der Zerstörung der über tausenden von Jahren natürlich gewachsenen Korallenriffe liegt. Sicherlich ist die stetige Erhöhung der Wassertemperatur, die ein weltweites Korallensterben ausgelöst hat, ein Hauptschuldner. Jedoch trägt auch der Mensch selbst täglich dazu bei. Überfischung, Schleppnetze und auch die Unbedarftheit vieler Urlauber, die ja nur "mal anfassen" wollen, sind für den Erhalt der Korallenriffe und ihrer Bewohner nicht von Vorteil. Jedoch sind Riffe für die Unterwasserwelt dringend notwendig, um die Vielfalt und den Bestand der Meeresbewohner zu sichern, die hier zum Großteil ihre Brut ablegen. Ohne Riffe, keine Fische.

 

Da eine intakte Unterwasserwelt jedoch unabdingbar ist, um den natürlichen Kreislauf der Weltmeere zu wahren, begann man in den 50er Jahren weltweit künstliche Riffe zu erschaffen. Im Laufe der Jahre wurden dabei viele mehr oder minder erfolgreiche Methoden angewandt.

 

Auf Phuket begann das Phuket Marine Biological Center (PMBC) im Jahre 2005 damit, künstliche Riffe in Form von Betonblöcken anzulegen. In den letzten Jahren wurden an verschiedenen Stellen (Racha Yai Island, Bang Tao Bay, Koh Poo Kata Bay, Karon Bay, Koh Yao Yai, Shark Point Koh Phi Phi, Coral Bon Island) hunderte von Blöcken in 20-30 Metern Tiefe versenkt, um den wichtigen Lebensraum für die Unterwasserbewohner zu schaffen.

 

Im Jahre 2007 wurde von der Diving Association Thailand (kurz: TDA) unter der Leitung von Rainer Gottwald, ehrenamtlicher Geschäftsführer und Präsident des technischen Komitees der TDA sowie Gründer und Namensgeber der Aqua Divers Phuket, ein weiteres Projekt mit dem Namen
Coral Reef Squadron
ins Leben gerufen, um langfristig einen neuen Lebensraum für Fische und andere Spezien zu errichten, an dem auch Taucher ihren Gefallen finden.

 

Mit Hilfe diverser Regierungsstellen (Gouverneure von Phang Nga und Phuket, Royal Thai Airforce, Marine & Coastal Conservation etc.), Universitäten, der Tourist Association of Thailand (TAT), ortsansässigen Tauchschulen, Hotels und Tour Offices sowie privaten Investoren war es dem nationalen Verband des im Januar 1959 in Monaco gegründeten Confédération Mondiale des Activités Subaquatiques (kurz: CMAS) im November 2008 möglich, unter Aufsicht von wissenschaftlichen Beratern mit mehreren Flugzeugswracks die Basis für einen 2.500 m² großen Unterwasserpark in der Bang Tao Bay auf Phuket zu legen.

 

Im Verlauf des Projektes wurden vier Flugzeuge vom Typ Douglas C-47 Dakota Skytrain und sechs Hubschrauber des Typs Sikorsky S-58T, die von der Royal Thai Airforce ausgemustert wurden, komplett von allen Schadstoffen befreit und entsprechend präpariert. Anschließend wurden die Flugzeug- und Helikopterwracks von den Royal Thai Navy Seals in einem kreisförmigen Muster in einer Tiefe von 15 bis 20 Metern im Meer versenkt. Damit die Flugzeuge nicht abrutschen können, wurden diese zusätzlich mit Betonblöcken verankert und gesichert.

 

 

 

Und was hat das alles mit Khao Lak zu tun?

 

Die Frage stellt sich jetzt natürlich. Aber sie ist kurz und bündig zu beantworten.

Rainer Gottwald, die TDA sowie viele andere Institutionen haben es sich zur Aufgabe gemacht, weitere Unterwasserparks entlang der thailändischen Küsten zu schaffen und somit einen wichtigen Beitrag für den Erhalt des Lebensraums vieler Wasserbewohner zu leisten.

 

Da durch den jahrzehntelangen Zinnabbau in den Gewässern vor den Küsten von Khao Lak jeglicher Lebensraum für Fische und andere Lebewesen vernichtet wurde, soll nun ein neuer Unterwasserpark in dieser Region entstehen. Zusätzlich kann diese zukünftige Attraktion auch eine Entlastung für die stark beschädigte Unterwasserwelt der Similan Islands und Surin Island darstellen. Auch benötigt man aufgrund der Lage für die Anfahrt keine Umwelt verschmutzenden Speedboats mehr.

 

Die erforderlichen Lizenzen und Genehmigungen wurden bereits bei den zuständigen Behörden beantragt und befinden sich derzeit noch in Bearbeitung. Sofern sämtliche Papiere vorliegen und die Finanzierung steht, wird ein weiteres Eldorado für Fische und Taucher in etwa 2 bis 3 Kilometern vor der Küste nach der Biorock-Technologie entstehen.

 

Bei dieser Methode werden die versenkten stählernen bzw. metallenen Gegenstände unter Schwachstrom gesetzt, um so als Minuspol (Kathode) zu fungieren. Durch die dabei entstehende Elektrolyse wird das Meerwasser in seine chemischen Bestandteile, also Wasserstoff und Sauerstoff, gespalten. Aus den gelösten Salzen (Kalziumkarbonat und Magnesiumhydroxid) bildet sich eine krustige, betonähnliche Schicht (Aragonit), die die Grundlage für neue Korallen bietet. Zugleich wird auch der Wachstum der Korallen gefördert, da diese normalerweise einen großen Teil ihrer Energie dafür aufbringen, um Kalzium- und Magnesium-Ionen aus dem Meerwasser zu filtern. Im Laufe der Zeit werden die künstlich angelegten Gebilde immer stabiler, da sie sich aufgrund der durch den Schwachstrom erzeugten Akkretion selbst reparieren können.

 

Betreut wird das Projekt durch den ehrenamtlichen Repräsentanten der TDA Khao Lak Sven Zinserling, der für Marketing und Sponsoring zuständig ist.

 

 

Weitere Infos zum Coral Reef Squadron auf Phuket:

 

Video-Clips & Fotos

 

Sonstige Berichte

 

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